Großdraxdorf ist ein kleines Angerdorf auf einem waldreichen Hochplateau, 320 m über NN an der Weißen Elster. Der Ort zählt 15 Häuser, zumeist Vierseitenhöfe im Fachwerkbau, mit ca. 35 Einwohnern und liegt fernab von größeren Straßen.

Scheint Großdraxdorf auch noch so unbedeutend zu sein, so kann es doch auf eine lange Geschichte zurückblicken, denn bereits 1209 wurde es als Trachinsdorff erstmalig urkundlich erwähnt. Als Flurnamen sind uns um Großdraxdorf der Dachshügel, die Drachenburg und das Lochgut überliefert. Nach einer Sage soll auf der Drachenburg jahrhundertelang ein Rittergeschlecht ansässig gewesen sein; von 1274 bis ins 15. Jahrhundert habe es hier gewohnt. 1506 wurden die Burg und das nebenliegende Gut als „wüst“ bezeichnet.

Im 16. Jahrhundert gehörte Großdraxdorf zur Grundherrschaft der Herren von Wolfersdorf. Großdraxdorf dürfte damals kaum viel mehr Gebäude besessen haben als in späteren Zeiten. 1875 gehörten zum Ort einschließlich des Lochgutes 15 Wohngebäude mit 77 Einwohnern.

Bereits im 19. Jahrhundert wurde unter Leitung des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins zu Hohenleuben im Bereich des Dachshügels gegraben und Zeugnisse steinzeitlicher und bronzezeitlicher Kulturen gefunden. Im Museum Hohenleuben-Reichenfels können diese Schätze aus heimatlichem Boden betrachtet werden.

Der Dachshügel gilt als größtes Bodendenkmal im Landkreis Greiz. Im Jahre 2015 wurde unter breiter öffentlicher Beteiligung an exponierter Stelle auf dem Weiberstein am Elsterperlenweg (EPW) eine Schautafel aufgestellt, mit der auf die besondere Bedeutung dieses Areals aufmerksam gemacht wird.

Der kleine Ort kann mit einer sehr regen Dorfgemeinschaft punkten, der es gelungen ist, aus dem alten Spritzenhaus eine Begegnungsstätte mit Festplatz zu gestalten. Auf dem kleinen Gemeindefriedhof finden jährlich Johannisfeiern statt, deren Beteiligung weit über die Pfarramtsgrenzen hinwegreicht und die Anzahl der Dorfbevölkerung bei weiterem übertrifft. Mit den eingenommenen Spenden konnte für die Dorfglocke ein Glockenturm gebaut werden, damit der Klang der Glocke bis auf den abseits gelegenen Friedhof zu hören ist.

Quelle: Heimat- und Geschichtsverein Berga/Elster e. V.