Obergeißendorf

1454 hat Herzog Friedrich der Sanftmütige von Sachsen einen Lehnbrief verfasst, demzufolge ein Heinz von Wolfersdorf unter anderem auch mit Obergeißendorf belehnt wurde. Dies gilt als erste beurkundete Erwähnung des Ortes. Vermutlich bildeten 6 Güter den Grundstock des Ortes. Die ursprüngliche Anlage hatte den Charakter eines Waldhufendorfes, bei dem sich die Felder hinter den Anwesen erstreckten. Diese Güter befanden sich links und rechts des den Ort durchziehenden Bachlaufs.

1629 werden im Ort zwei Hand- und drei Pferdefröhner, drei „Ausgebaute“ und ein Müller genannt.  Nach dem 30jährigen Krieg wurde die bis dato fast rein bäuerliche Bevölkerung allmählich durch verschiedenes Handwerk ergänzt. 1721 gab es bereits 12 Feuerstätten. 1826 lebten 122 Menschen in 25 Häusern. Die Bevölkerungszahl schwankt bis heute zwischen 120 und 150 Einwohnern.

Die Obergeißendorfer Mühle, gelegen an der Brücke nach Waltersdorf, geht zurück auf das Jahr 1564. 1824 erhielt der Müller Wolfrum das Schankrecht. Der Mühlenbetrieb wurde 1918 eingestellt, der Gaststättenbetrieb im Jahr 2003.

Die Landwirtschaft als früherer Haupterwerbszweig spielt im Vergleich heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Kunsthandwerk (Töpferei Laser) und Gewerbe haben sich angesiedelt. Die 1912 eröffnete Gärtnerei Dietzsch wird noch heute erfolgreich betrieben. Die Gemeinde wurde 1991 nach Berga/Elster eingemeindet. Ein Dorfgemeinschaftshaus gegenüber der alten Mühle ist heute der Mittelpunkt gesellschaftlichen Lebens im Ort.

Untergeißendorf

Der Ort liegt als Straßendorf an der Kreisstraße 209 von Berga nach Obergeißendorf in einem Nebental der Weißen Elster.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht zurück auf das Jahr 1434, damals noch als Niedergeißendorf. Für das Jahr 1529 sind 5 Hausbesitzer überliefert. Im 30jährigen Krieg haben einige Güter brachgelegen. Erst um 1720 berichtet der kursächsische Grenzkondukteur Paul Trenkmann von 12 Feuerstätten. Vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart spricht man von 15 Häusern im Ort. Wurden 1913 noch 95 Einwohnern im Ort erfasst, so sind es heute nur noch ca. 50. 1961 wurden die Orte Ober- und Untergeißendorf vereinigt zur Gemeinde Geißendorf. 1991 erfolgte die Eingemeindung nach Berga/Elster.

Die Untergeißendorfer Mühle ist ab 1533 nachweisbar und bestand bis nach dem 2. Weltkrieg. Bis heute ist der Ort durch Landwirtschaft geprägt. Dabei fällt besonders der am Ortseingang gelegene Wildhof Wittig mit dem Damwild auf der Weide ins Auge.

Quelle: Heimat- und Geschichtsverein Berga/Elster e. V.