Tschirma ist einer der ältesten Orte unserer Umgebung. Es ist ein Kirchdorf und besitzt einen eigenen Friedhof. Der Ursprung der Gemeinde geht auf eine frühslawische Siedlung zurück. Tschirma wird in einer Urkunde vom 25. März 1432 zum ersten Male schriftlich erwähnt.

Durch einen Vertrag zwischen dem Tschirmaer Pfarrer Johann Keltz und seinen Pfarrleuten wurde u.a. bestimmt, dass die Pfarreingesessenen ihrem Pfarrer Zinsen, Rente, Dezem und Opfer nach altem Recht und Herkommen geben sollten, während der Pfarrer dafür drei Wochenmessen zu halten und an den Sonntagen, den Aposteltagen und anderen großen Heiligentagen Vesper und Metten zu singen hatte.

1449 erfolgt die zweite schriftliche Erwähnung. Bei der damaligen Teilung des Greizer Gebietes in die Herrschaften Vorderschloss und Hinterschloss wurde Tschirma (Schermnaw) der Herrschaft Vorderschloss zugewiesen. Die Zugehörigkeit Tschirmas wechselte in den folgenden Jahren und Jahrhunderten öfters.

Das älteste Bauwerk des Ortes ist dieKirche. Sie zeigt Teile aus dem 12. Jahrhundert, während der Turm aus dem 18. Jahrhundert stammt. Ein aus dem Dorfe stammender Künstler stiftete 1836 eine Altarausstattung in Meißner Porzellan. Es war Gottfried Drechsler, Vorsteher der Gestaltungsabteilung der Porzellanmanufaktur Meißen.

Tschirma besaß eine der ältesten Schulen des Landes Reuß. Zunächst war sie eine Kirchschule und später eine Volksschule. Am 15. August 1866 wurde in diesem Ort der Meeresforscher Professor Gerhard Schott geboren. Eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus würdigt seine Leistungen.

Die Lehnamühle war einst ein Ortsteil von Tschirma. Tschirma gehört seit dem 22. Januar 1994 zur Stadt Berga/Elster und hat ca. 120 Einwohner.

Quelle: Heimat- und Geschichtsverein Berga/Elster e. V.